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1 ῥαδινός
ῥαδινός, äol. βραδινός, schwank, schlank; ἱμάσϑλη, die schwanke Gerte od. Peitsche, Il. 23, 583 (nach Apoll. L. H. παρὰ τὸ ῥᾳδίως δονεῖσϑαι, s. unten); πόδες, flinke, leicht bewegliche Füße, h. Cer. 183 Hes. Th. 195, die B. A. 6, 26 erkl. werden ὀρϑοὶ καὶ ἁπαλοί, ἢ εὖ πεφυκότες, zu allgemein; χεῖρες, seine, flinke od. zierliche Hände, Theogn. 6. Nach Schol. Ap. Rh. 3, 106 brauchte es Anacr. ἐπὶ τάχους, ῥαδινοὶ πῶλοι, Ibyc. ἐπὶ τῶν τὸν οὐρανὸν βασταζόντων κιόνων ἀντὶ τοῦ εὐμεγέϑεις, schlanke Säulen, u. Stesichor. ἐπὶ τοῦ εὐτόνου, ἄκοντας ῥαδινούς; die VLL. erkl. λεπτός, ἰσχνός; Aesch. ῥαδινὸν λειβομένα ῥέος, Prom. 399, von Thränen; übh. schlank, aufgeschossen, dünn, zart, vom menschlichen Körper u. einzelnen Theilen desselben, wie von Pflanzen; παῖς, Theocr. 10, 24; κυπάρισσοι, 11, 45; ῥίζα, Nic. Ther. 545; so Xen. τροφὴ σώματα ῥαδινὰ ποιοῠσα, Lac. 2, 6, im Ggstz von διαπλατύνουσα; u. Plut. ῥαδινὸν τῷ μήκει τοῠ σώματος, Symp. 8, 4, 1. Bes. von der Aphrodite u. von Mädchen, Agath. 14. 15. 20 (V, 218. 220. 282), u. öfter in der Anth., wo auch Dionysos so heißt, Hymn. (IX, 524, 14); auch mit tadelndem Nebenbegriffe des Weichlichen, Schwächlichen. – [Die Ableitung von ῥᾴδιος hat wegen der Kürze des α große Bedenklichkeiten, weshalb man an κραδαίνω u. ä., auch βράζω, βράσσω gedacht hat, so daß schwanken, bewegen die Grundbedeutung wäre.]
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2 λείβω
λείβω, träufeln, fließen lassen, vergießen, bes. wie σπένδω, vom Opfer, οἶνον, Il. 1, 463. 16, 231 Od. 3, 460; Hes. O. 726; μέϑυ λείβειν, Od. 12, 362, Wein als Trankopfer ausgießen, spenden; auch mit dem dat. des Gottes, οἶνον Ἀϑήνῃ λείβειν, Il. 10, 579; ohne Zusatz, spenden, ein Trankopfer bringen, 24, 285, wie λείβειν Διΐ, ϑεοῖς, 6, 266. 7, 481 Od. 2, 432. So vrbdt auch Aesch. ϑύειν τε λείβειν τε, Suppl. 959; ὅταν σπονδὰς ϑεοῖς μέλλωσι λείβειν, Eur. Ion 1033, u. sp. D. – Sonst noch δάκρυα λείβειν, Thränen vergießen, wie εἴβω, Il. 13, 88. 18, 32 Od. 5, 84. 158; δάκρυ λείβοντες Aesch. Spt. 51, ἐκ δ' ὀμμάτων λείβουσι δυςφιλῆ λίβα Eum. 54; δι' ὄμματος ἀστακτὶ λείβων δάκρυον Soph. O. C. 1253; Eur. Andr. 417 u. sp. D., wie δάκρυα λειβέμεν ὄσσων Orph. Arg. 546; Plat. Rep. III, 411 b vrbdt es mit τήκω, schmelzen. – Pass. sowohl δακρύοις λείβεσϑαι, in Thränen zerfließen, Hes. Sc. 390; vgl. Eur. Andr. 532 λείβομαι δακρύοις κόρας; Ar. Equ. 327; auch in der Anth. öfter, wie Anyte 18 (VII, 646) δάκρυσι λειβομένη; – als δακρύοισιν λειβομένοις, von den fließenden Thränen, Eur. Phoen. 1522; u. dah. ϑρῆνος λειβόμενος, Pind. P. 12, 10; übh. = fließen, träufeln, λειβόμενον ἀπὸ τῶν ὀστῶν καὶ στάζον Plat. Tim. 82 d; ἐλείβετο δὲ αὐτῇ τὰ δάκρυα κατὰ τῶν παρειῶν, die Thränen rannen die Wangen herab, Xen. Cyr. 6, 4, 3; Sp., bei denen es auch übh. hinschmelzen, verschmachten bedeutet. – Medial ist Aesch. Prom. 399 ῥαδινὸν λειβομένα ῥέος παρειὰν νοτίοις ἔτεγξα παγαῖς.
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3 ῥαδινός
ῥαδινός, schwank, schlank; ἱμάσϑλη, die schwanke Gerte od. Peitsche; πόδες, flinke, leicht bewegliche Füße; χεῖρες, feine, flinke od. zierliche Hände; ῥαδινὸν λειβομένα ῥέος, von Tränen; übh. schlank, aufgeschossen, dünn, zart, vom menschlichen Körper u. einzelnen Teilen desselben, wie von Pflanzen. Bes. von der Aphrodite u. von Mädchen, auch Dionysos heißt so; auch mit tadelndem Nebenbegriffe des Weichlichen, Schwächlichen